Kapitel 45
Kapitel 45
Am nächsten Tag sollte Alina nach Oklens fahren. Sie erwartete Caleb seit acht Uhr vor dem Standesamt, genau wie sie es ihm gestern Abend gesagt hatte. Um 9:50 Uhr konnte Alina nicht widerstehen und schickte ihm eine Nachricht: „Ich warte seit fast zwei Stunden auf dich. Vergiss die Zeit nicht!“ Gestern hatte er selbst es gesagt, Scheidung um 10 Uhr! Am anderen Ende des Telefons. Zu dieser Zeit war Caleb noch in seinem Büro. Als er die Nachricht las, spürten alle anwesenden Führungskräften sofort, dass die Atmosphäre gedrückt wurde. Sie spähten herab und hielten den Atem an. „Das war’s für heute.“ Die Worte mit der kalten Stimme des Mannes war wie eine Begnadigung für die Anwesenden. Sie ergriffen dann eilig die Flucht. Deshalb durften Männer in ihrem Liebesleben nicht zu gierig sein. Selbst wenn sie fremdgingen, mussten sie es heimlich machen. Wenn man die beiden Seiten nicht richtig behandeln konnte, führte es zu den Kopfschmerzen. Als Tomas hereinkam, war Calebs Gesicht verdunkelt, als ob jemand ihm eine Milliarde schuldete. „Tomas.“ „Ja.“ „Was möchte denn eine Frau, wenn sie dich austrickst?“ Er dachte an Alina, die ihn zur Scheidung drängte während der engen Beziehung mit der Familie Collins, was zur allerlei Kontroversen führte! Er hatte noch nie eine Frau gesehen, die so gerissen war wie ihr. Nach so vielen Jahren der Herrschaft über die Geschäftswelt war es das erste Mal, dass er eine so gerissene Frau gesehen hatte. Ihre Taktik bewunderte sogar er.
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„Meinst du Fräulein Alina?“ Ein Angstschweiß brach Tomas aus dem Rücken. Belonging © NôvelDram/a.Org.
Caleb hob seine Augenbrauen und winkte ihm zu, fortzusetzen. Tomas dachte darüber nach und sagte: „Wenn Fräulein Alina wirklich die Scheidung will, soll sie sich nicht noch mit deinen Eltern befassen…! Die einzige Erklärung für ihr Verhalten ist also, dass sie sich
nicht scheiden lassen will!“ „Will sie das nicht?“ „Nein.“ „Sie hat also so ein Chaos gemacht und war so undankbar. Macht sie sich dafür keine Sorgen, dass ich wirklich die Scheidung zustimme?“ Wollte sie das nicht? Caleb glaubte das auch. Sie befasste sich so oft mit den Menschen im Herrenhaus Collins. Eine Frau, die wirklich die Scheidung wollte, sollte es gar nicht tun. „Keine!“ Tomas wurde sehr rappelig gemacht. Warum musste er, der nie verheiratetet war und noch keine Freundin hatte, Calebs Liebeskummer analysieren? Er stellte sich in eine andere Position und betrachtete das aus dem Blickwinkel eines Umstehenden. War es eher eine gute Idee? „Keine?“ „Stell dich bitte mal vor, niemand im Herrenhaus Collins mag Frau Emma und obwohl Frau Collins Fräulein Alina nicht zu mögen schien, stellt sie bestimmt auch auf Fräulein Alinas Seite.“ Das bemerkte auch Caleb. Ganz zu schweigen von anderen Menschen in der Familie Collins, Julia und Alina waren wie echte Schwestern. Nur Mutter mochte Alina nicht sehr, doch selbst ihre kalte Haltung verriet ihre Vorliebe für Alina.
Caleb wollte sogar ihr nachfragen, ob er wirklich ihr biologische Sohn war. Wie konnte sie sich nur wegen alter Frau Cooks Bitte um Alina kümmern? Sie behandelte Alina als ein Mitglied der Familie Collins. „Wagte sie deshalb es, so skrupellos zu sein?“ „Hm, das ist schwer zu sagen…! Aber nach Fräulein Alinas Art soll sie ohne Grund keinen Ärger machen. Vor allem hattest du vor drei Jahren…“ Zu diesem Punkt macht Tomas eine Pause. Vor drei Jahren war Caleb, aus der normalen Sicht anderer, zu maßlos. Tomas wurde sehr verwirrt. Eigentlich wussten sie, was für einen Charakter Alina hatte. Aber was sie in letzter Zeit getan hatte, war echt, um heimzuzahlen, oder? Calebs Augen verdunkelten sich! Die Atmosphäre wurde immer schwerer, und Tomas sagte hastig und besorgt: „Wie wäre es, sie um ein Date zu bitten und dann sie glücklich zu machen. Dann könntest du vielleicht herausfinden, was denn los ist!“ „Glücklich machen?“ „Ja. Die Frauen suchen den Streit meistens, wenn sie mit etwas unzufrieden sind.“ „Wenn man sie nicht glücklich machen kann, wollen sie sich bestimmt scheiden lassen!“ Tomas verstand es auch nicht, er redete nur Unsinn, aber Caleb glaubte es. Die Sonne wurde immer großer und heißer. Alina beobachtete die Liebespaare, die hin- und ausgingen, und das glückliche Lächeln auf ihre Gesichter. So sollte… die Ehe wirken! Aber nachträglich reflektierte sie über die Beziehung zwischen ihr und Caleb und fand, dass auch der Trauschein nicht von ihnen selbst geholt wurde. Ihre ganze Ehe war vorher arrangiert und die Zukunft… schien auch, doch am Ende ging alles schief!
Vor allem sollte man die Ehe selbst entscheiden. Deshalb gab es mindestens mehr Sicherheit. Die arrangierte Ehe schien wie ein perfektes Gemälde, die perfekt nur für die Außenstehenden war, aber sonst bedeutete es nichts. Als es fast elf Uhr war, regte Alina darüber sehr auf. Sie holte ihr Handy heraus: „Herr Caleb war schon immer ein pünktlicher Mann. Verstoße bitte die Regel nicht bei dieser Scheidungsverabredung!“ Alina wurde echt wütend. War seine Zeit die echte Zeit? War die Zeit aller anderen wertlos? Gestern hatte doch er gesagt, Scheidung um zehn Uhr! Was meinte er denn damit, dass er nicht kam und keine Nachricht sendete? Aus Wut rief Alina ihn direkt an, um ihn zu befragen. Bald meldete er sich: „Hallo.“ Seine tiefe Stimme kam durch die Leitung. Das macht Alinas Stimmung viel schlechter. „Was zum Teufel ist bei dir los? Du hast es gestern Abend selbst gesagt…“ „Oklens, Ja?“ Alina wurde von dem Mann am anderen Ende des Telefons unterbrach. Alina: „Was meinst du? Bedrohst du mich?“ Die Haltung des Mannes war ausdrücklich eine Drohung. Der Wettbewerb in Oklens hatte noch nicht begonnen. Hier herrschte schon ein reines Chaos. Und nun kam dieser Mann. Schamlos! Zu dieser Zeit war Alina so wütend, dass sie Caleb zehnmal schlagen wollte, und damit konnte sie sich noch nicht abreagieren. „Ich habe ein Flugticket gebucht und morgen um zehn Uhr gehe ich mit dir.“ „Entschuldigung. Was meinst du denn damit?“ War es nicht reicht für ihn, ihr hier ein Bein zu stellen? Wollte er noch auf der Stelle Ärger machen? Dann hörte sie ihn sagen: „Ich werde dich bei dem Wettbewerb begleiten und mit meinen eigenen
Augen sehen, wie du auf der großen Bühne der Welt die Massen beeindruckst.“ Warum klangen diese Worte so ironisch? Alina wusste gar nicht, dass Caleb nun versuchte, ihr zu gefallen. Als sie das hörte, sträubten sich ihr die Haare und brach ihr der Angstschweiß aus. Sie spürte, dass eine finstere Brise über ihren Rücken wehte. „Caleb, ich hatte dich nie gekränkt. Nach der Tatsache sollte ich dich mehr hassen als du mich!“ Wie lange wollte dieser Mann sie noch heimzahlen? Zuvor Andre! Und dann Oklens? Gab es denn kein Ende? „Ich lasse Tomas dich abholen.“ Caleb, ein Arbeitstier, erfuhr Alinas Gedanken natürlich nicht. Er glaubte nur, dass sie einfach sich austobte. „Ich brauche das nicht. Ich warte doch hier auf dich. Das Personal macht in einer halben Stunde Feierabend. Beeil dich, komm und lass uns scheiden!“ Sie wartete hier schon seit Stunden! Dieser Mann versetzte sie einfach, als er es wollte, was sie wutentbrannt machte. „Dann gehe zuerst mit Taxi in Herrenhaus Mulherd. Ich werde bald mit dir zu Mittag essen.“ Alina hatte keine Ahnung, was der Mann in seinem Kopf hatte. Gerade als sie vor Wut den Mann beschimpfen wollte, wurde das Telefon aufgelegt.